Auracast – Update 2026

Mit Auracast steht nunmehr seid einem Jahr eine neue Technologie, die nicht nur im Sinne der Inklusion die Unterstützung schwerhöriger Besucher unserer Veranstaltungen mit einer neue Technologie unterstützt,

sondern auch in anderen Bereichen einen Mehrwert bietet.

Aber zunächst,
worin unterscheidet sich Auracast zu herkömmlichen Lösungen der Hörunterstützung?

Auracast ist wie die bisherige Lösung über Induktions- (hör)schleifen seitens des Nutzers (hier Besuchers) eine Hersteller- und Geräte- offene Lösung. Der Besucher greift auf seine sowieso genutzte Technik, wie Hörgerät, Smartphone, Earbuds oder Kopfhörer zurück.
Die Kirchgemeinde bzw. der Veranstaltungsraum stellt lediglich das gesendete Signal zur Verfügung. Das lästige Ausgeben und Einsammeln von Endgeräten, wie bei Funk- und Infrarotlösungen, verbunden mit der Problematik der Hygiene entfällt.

Die induktive Lösung erfordert einen im Raum den zu versorgenden Bereich umschließende Kabelschleife(n), Auracast lediglich einen an die Wand montierten kleinen Sender. Eine Verlegung der Induktionsschleife(n) ist im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen eventuell noch kostengünstig realisierbar, im Nachhinein in der Regel nicht.

Löst Auracast die inzwischen ‚veraltete’ Induktionstechnik ab?

Jein, ist die Antwort zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels.

Immer mehr Hörgerätehersteller implementieren die Induktionstechnik nicht mehr bzw. lassen sie auslaufen. Es mag lokal unterschiedlich sein und ist Teils abhängig von dem Produktportfolio der jeweiligen Hörgeräteakustiker vor Ort − der Trend ist aber definitiv gegeben.

Auf der anderen Seite wird Auracast in immer mehr Hörgeräten implementiert, teils wird auch die bereits vorhandene Bluetooth Konnektivität durch Firmwareupdates entsprechend erweitert.

Betrachtet man die mittlere Lebensdauer der Hörgeräte von 5-7 Jahren, die Bezuschussung seitens der gesetzlichen Krankenkassen in der Regel alle 6 Jahre, kann man nach dem heutigen Stand der Dinge davon ausgehen, dass Auracast in einigen Jahren die größere Rolle in diesem Bereich spielen wird.

Bis jetzt galt die induktive Hörschleife als einziges Instrument im Sinne der wirklichen Teilhabe.
Der hörbehinderte Besucher muss sich nicht als solcher ‚outen‘, bleibt unerkannt und nutzt die Technik.

Auracast geht hier einen Schritt weiter und inkludiert nicht nur Nutzer eines Hörgerätes.

Weitere Vorteile / Einsatzmöglichkeiten

  • verfügt der hörbehinderte Besucher über kein bzw. kein Auracast fähiges Hörgerät, hilft ein entsprechender Empfänger mit Kopfhörern oder Induktionsschleife – oder ein direkt Auracast – fähiger Kopfhörer weiter.
    Hier kann gern auf das Angebot des jeweiligen Herstellers des Senders zurückgegriffen werden, der Möglichkeiten sind aber viele.
    Da Auracast ein offener Standard ist, können Empfänger bzw. Kopfhörer beliebiger Hersteller eingesetzt werden (die Kompatibilität sollte vorab aber getestet werden, einige Hersteller nehmen es mit der akkuraten Umsetzung des Codex nicht so genau).

    • diese können entweder seitens der Gemeinde vorgehalten werden, oder
    • die hörbehinderten Besucher schaffen diese selbst an, nutzen sie zu Hause und bringen sie jeweils zum Gottesdienst mit
  • häufig erreicht die bestehende Beschallungstechnik nicht alle Plätze bzw. Räumlichkeiten. Der Organist, der abgetrennte Mutter-Kind-Bereich, aber auch Sakristei und Vorräume können kostengünstig ohne weitere Kabelage über Funktechnik versorgt werden, ohne dass es einen weiteren Senders bedarf
  • weitere Auracastsender können zusätzliche Programme aussenden, Dolmetscherkanäle, Dauerschleifen wie Abkündigungen, Termine, Sicherheitsmitteilungen, Kirchenführungen, Andachten, der Möglichkeiten sind sehr viele.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

► Auracast vereinfacht die Versorgung hörbehinderter Besucher, deckt sowohl Hörgerätebesitzer als auch Menschen ohne Hörgerät gleichermaßen ohne weitere, hohe Investitionskosten ab

► ermöglicht weitere Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten

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